Servus,
meiner Meinung nach schlägst du hier die falsche Sau.
Zu jammern, dass die Bauern zu wenig Geld erhalten ist eine sachlich korrekte Feststellung. Auch die Mutmaßung, dass sich hier jemand die Taschen vollstopft ist vermutlich zulässig. Dann beginnt aber meiner Meinung nach die Divergenz: Die Taschen stopft sich ja wohl kaum der Konsument voll, der zahlt ja für die Produkte. Teilweise zahlt er ganz schön viel. Wenn ein Bauer für ein Kilo Kartoffel 12 Cent bekommt (das ist etwa das was bei uns für frühe Speisekartoffel durchschnittlich bezahlt wird) und die Kartoffel dann für 99 Cent/Kilo im Supermarkt verkauft werden, sind irgendwo 87 Cent liegen geblieben. Die hat übrigens nicht der Konsument.
Über den Verbleib von 10 Prozent der Summe wissen wir Bescheid: Steuern. Bleiben rund 81 Cent. Bei einem Lastwagen mit 25 Tonnen Ladung sind das etwas mehr als 2000€.
Natürlich sind da Personalkosten, Materialkosten, Mieten und Infrastruktur zu bezahlen. Die Frage bleibt aber: Zahlt der Konsument für seine Lebensmittel zu wenig?
Meines Wissens sind die Aldi Gründer sehr reich gewesen. Auch der Lidl Gründer ist reich. Rewe geht es gut. Unilever und Nestle geht es besser als je zuvor. Ich schließe daraus, dass der Konsument wohl genug bezahlt. Wer kann es dann sein, der sich hier die Taschen vollstopft?
Du hetzt in deinem Artikel Konsumenten gegen Bauern auf und umgekehrt. Aber in Wahrheit möchte der Konsument, dass der Bauer gut leben kann. Konsumenten sind bereit, nach ihren Möglichkeiten, gute Lebensmittel zu kaufen. Sie können sich aber nicht für die Bauern gegen die Preise wehren, die der Einzelhandel den Bauern zahlt. Das ist ein Kampf der Bauern gegen den Einzelhandel. Es ist unzulässig zu behaupten, dies sei die Schuld der Konsumenten.
Es ist die Schuld der Bauern, die sich nicht dagegen wehren, sondern auf mich Konsument hinschlagen.