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Channel: Kommentare zu: Lieber Verbraucher – was ich verstanden habe…
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Von: Bergbäuerin

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„…aber wenn der V.sich informieren und wirklich was lernen will,fällt er nur lästig.“ Das stimmt leider.
Die Landwirte laborieren an einem alten psychischen Trauma: Früher war die Mehrheit der Bevölkerung landwirtschaftlich tätig. Verstärkt nach dem Zweiten Weltkrieg haben sich immer mehr Menschen von der Landwirtschaft sozusagen „emanzipiert“, sind zu etwas „Besserem“ aufgestiegen. Landwirte wurden irgendwie als „zurückgeblieben“ gesehen, und so etwas schmerzt. In meiner Kindheit war „Bauer“ ein Schimpfwort. Viele Bauern verstecken sich hinter einem Panzer aus Arroganz gegenüber den „naiven Städtern“, mit denen man gar nicht diskutiert. Bauer Willi beginnt das aufzubrechen, und das ist sehr wichtig!
Und es stimmt auch das: „Und an eine Frage noch an den pöösen Verbraucher: Wenn Euch das alles zu teuer ist und nicht passt:Warum biegen sich zur Zeit überall die Bäume unter Äpfeln und Kirschen,Fliederbeeren,Brombeeren,Himbeeren-alles voll.
Es ist Hochsommer! Und die Leute rennen in den Supermarkt und schimpfen über die Preise!“
Zu den Billigverbrauchern: Ich finde, alle Landwirtschaftsförderungen gehören abgeschafft zu Gunsten realistischer Preise: Das frei werdende Fördergeld soll in Gratis-Lebensmittel gesteckt werden für alle, die es sich nicht leisten können: da gibt es dann nur die nötigen 2600 Kalorien in Form von Biolebensmitteln mit wenig tierischen Produkten.
Denn warum haben wir diese Intensivlandwirtschaft überhaupt? Weil sich die Leute – ja auch armen! – mit weit über 3000 Kalorien völlig unnötig einen Fettbauch anfressen, viel zu viele Leute jeden Tag Fleisch wollen, Lebensmittel wegwerfen etc. So wie wir konsumieren, kann die ach so pöse Intensivlandwirtschaft der EU trotzdem nur 93% der Kalorien erzeugen, die die Bevölkerung verprasst – Import/Export-Bilanz, versteht sich; in Deutschland sind es überhaupt nur 85%! Wahrscheinlich wird es über kurz oder lang sowieso nicht gehen ohne staatliche Lebensmittelrationierungen.

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